Die ECW wurde im Jahr 1992 unter dem Namen Eastern Championship Wrestling von Tod Gordon gegründet. Sie veranstaltete ihre Shows an der Ostküste der USA unter dem Dachverband der National Wrestling Alliance. Dadurch konnte sie die Titel der NWA benutzen und wurde durch sie weiter promotet.
Durch die Verpflichtung des Wrestlers und Bookers "Hot Stuff" Eddie Gilbert im Jahr 1993 gelang es der jungen Liga schnell regionale Bekanntheit zu erreichen. Gilbert hatte in den 80er Jahren für zahlreiche Ligen in Nordamerika gearbeitet und hatte so ein umfangreiches Fachwissen über den Aufbau von Storylines. Zugleich war er ein Anhänger des Hardcore Wrestlings, so dass die ECW zunehmend von gewalttätigen Gimmick-Matches dominiert wurde. Im Gegensatz zu den beiden etablierten Ligen WWF und WCW bot die ECW keine familienfreundliche Unterhaltung, aber gerade dadurch stieg die Beliebtheit sprunghaft an. Gilbert verließ im Herbst 1993 die Liga, nachdem es hinter den Kulissen zu Streitigkeiten mit Paul Heyman und Tod Gordon kam.
Paul Heyman, der Gilberts Vorliebe für Hardcore Wrestling teilte und kurz zuvor aus der WCW zur ECW stieß, übernahm von dort an die Leitung der Liga. Unter seiner Regie wurde die Abkehr von der Familienunterhaltung noch konsequenter durchgeführt und der Umbau zu einer extremen Liga durchgeführt. Vermehrt wurden nun Tabus gebrochen, z.B. Kämpfe zwischen Männern und Frauen oder Blutvergießen beim Kampf (Blading).
Am 27. August 1994 veranstaltete die ECW ein Turnier um die NWA World Heavyweight Championship - einen der wichtigsten Titel im Wrestling zu dieser Zeit. Dennis Coralluzzo, der amtierende Präsident der NWA, ließ es sich nicht nehmen, die absolute Kontrolle über das Turnier zu übernehmen, woraufhin Tod Gordon zusammen mit Shane Douglas, der es gewinnen sollte, einen denkwürdigen Angle ausarbeitete. Douglas nahm den NWA-Titel an, nur um ihn sofort verächtlich wegzuwerfen und sich als ECW World Heavyweight Champion zu bezeichnen. Somit trat die ECW aus dem Verband der NWA aus und änderte ihren Namen zu Extreme Championship Wrestling.
Die ECW entwickelte daraufhin ihren eigenen, zur damaligen Zeit einmaligen Stil. Sie wurde zur Ikone des Hardcore-Wrestlings, bot jedoch gleichzeitig auch Kämpfe, die sich an der mexikanischen Tradition des Lucha Libre orientierten. In der Viking Hall in Philadelphia (in der von jetzt an alle normalen Shows aufgenommen werden) entstand eine treue Fanbasis, die weniger auf das traditionelle Face-Heel-Schema reagierte, sondern vielmehr die in- und außerhalb des Rings gebotene Action genoss und auch den als "böse" dargestellten Wrestlern gebührenden Respekt zollte. Mit zuvor weitestgehend unbekannten Leuten wie Tommy Dreamer und Taz, aber auch etablierten Wrestlern wie Shane Douglas und Cactus Jack schuf Booker Paul Heyman eine erfrischende Alternative zu den beiden großen amerikanischen Ligen und grenzte sich bewusst vom Mainstream ab. Wegen der mangelnden TV-Präsenz blieb die ECW allerdings zunächst ein Phänomen des Underground.
Um aus den Schattendasein der WCW und WWF heraus zu kommen, musste man einen landesweiten TV-Vertrag bekommen. Diesen erhielt die ECW auch 1999 bei TNN, jedoch verlief die Zeit negativ: Der Sender stellte für die Produktion der wöchentlichen Shows nur ein geringes Budget zur Verfügung, schaltete kaum Werbung und zensierte die Sendungen, was dem Konzept der ECW völlig widersprach. Dennoch schaffte es ECW on TNN stets, die höchsten Einschaltquoten des Senders zu erreichen. In den Augen von Paul Heyman stellte ECW lediglich ein billig zu produzierendes Versuchskaninchen für TNN dar, um zu sehen, ob sich eine regelmäßige Wrestlingübertragungen rentieren würden. Dementsprechend verwunderte es nicht, dass TNN den Vertrag Ende 2000 kündigte und stattdessen die Show RAW is War der WWF ins Programm nahm.
Die finanzielle Situation der ECW brach daraufhin zusammen. Durch die Verbindlichkeiten von über 8 Millionen US-Dollar war es unmöglich geworden, Gehälter zu zahlen und den Betrieb aufrecht zu erhalten. So zog es immer mehr Wrestler, denen die ECW teilweise mehrere zehntausend Dollar schuldete, zur WWF und als dann 2001 auch Paul Heyman plötzlich bei der WWF auftauchte, war das Ende der ECW besiegelt. Trotz Heymans Beteuerungen, ständig nach einer Lösung zu suchen (wenngleich er bei den letzten Shows selbst kaum noch anwesend war und Tommy Dreamer den Großteil des Bookings übernahm), schloss die Liga im April des Jahres endgültig ihre Pforten.
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